Nach dem Betrachten der Fotos von Reinhart Mlineritsch ist die Welt nicht mehr wie sie vorher war. Soviel ist sicher. Was macht den Künstler nun so einzigartig. Es ist seine eindrucksvolle Fähigkeit, selbst den Verfall zu poetisieren. Auf dem einen Foto glauben Sie Gold zu sehen – es ist aber nur Schlamm. Achtlos weggeworfene Autoreifen wirken plötzlich ästhetisch. Nicht dass der Künstler dazu auffordern möchte ihm Motive für seine Arbeit zu liefern. Er begleitet, dokumentiert und drängt nicht den Menschen in den Vordergrund. Es sind die Veränderungen durch den Menschen, die er festhält. Mit manchmal derart archaischen Bildern, dass dem Betrachter der Atem stockt. Achtlos im Wald liegende Betonringe wirken antik, ein kleines Pflanzerl erstrahlt auf dem Foto wie eine wunderschöne Orchidee. So ist es auch die Perfektion, die ihn antreibt. Hier wird nicht geknipst, entwickelt und aufgehängt. Seine Kunstwerke entstehen in stundenlanger Arbeit. Sein künstlerisches Schaffen setzt sich dann in der Dunkelkammer fort. ,,Das Entwickeln ist wie Malen“ erzählt Mlineritsch. Und wer seine Arbeiten sieht, der glaubt es… (Salzburger Nachrichten, 29.3.2000).